vendredi 5 février 2016

Nichts als die Verheissung ?





Ich habe einen Abreisskalender. Für jeden Tag hält er einen Gedanken bereit. Auf einem Blatt zur Jahreswende las ich:
Ich sagte zu dem Engel, der das alte mit dem neuen Jahr verbindet: »Gib mir ein Licht, damit ich festen Schrittes in die Ungewissheit des neuen Lebens schreiten kann.«
Aber er antwortete mir: »Geh hinaus in die Ungewissheit und lege deine Hand in Gottes Hand; das ist mehr wert als ein Licht und sicherer, als den Weg zu wissen.«
Als Quellenangabe stand unter diesem Text nicht etwa der Name eines Mystikers oder eines bekannten Kirchenvaters, sondern ganz einfach: Aus China.
Der Text verfolgt mich immer wieder, und es kommen mir Situationen und Erzählungen aus der Bibel in den Sinn. Schon zu Beginn der Geschichte Gottes mit den Menschen sagt der Ewige zu Abraham: Geh los! Weg aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft… in das Land, das ich dir zeigen werde… ich werde dich segnen… Und Abraham brach auf und hatte nichts als Gottes ‚Hand’: seinen Segen (Genesis 12,1ff).

Und ich denke an Mose am brennenden Dornbusch. Zu ihm sagt der Ewige: Und jetzt geh! Ich schicke dich zum Pharao; Du wirst mein Volk aus Ägypten herausführen… Ich werde mit dir sein. Nach etlichem Widerstand und manchen Absprachen macht sich Mose mit Aaron auf den schweren Weg zum Pharao und auf den noch schwierigeren Weg mit dem Volk durch die Wüste mit nichts in der ‚Hand’ als den Namen Gottes ICH-BIN-DA (Exodus 3).
Und ich denke an die Jünger auf dem Berg in Galiläa, wo der Auferstandene ihnen sagt: Macht euch auf den Weg und lasst alle Völker mitlernen und taucht sie ein in den Namen Gottes... Ich bin bei euch alle Tage, bis Zeit und Welt vollendet sind… Und sie machen sich auf den Weg mit nichts anderem in der ‚Hand’ als die Verheissung des Mitsein (Matthäus 28, 16-20).
So ist Gott – überall, wo wir ihm begegnen. Er schickt uns in die Ungewissheit. Aber seine Hand bedeutet uns Licht und Sicherheit.
Hermann-Josef Venetz

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