jeudi 23 avril 2015

 Brot


Das Brot spielt in unserer Glaubenstradition eine wesentliche Rolle.
Wir erinnern uns an die Anfänge unserer Geschichte mit Gott. Er erbarmte er sich seines hungernden Volkes in der Wüste und schickte ihm das Manna (Exodus 16).
Im Laufe der Geschichte sollte sich zeigen, dass Gott über nichts so aufgebracht war als über die Unbarmherzigkeit der Reichen, die das Brot den Armen und Verschuldeten vorenthielten (Sirach 34).
In der Mitte des Gebetes, das Jesus die Seinen lehrte, steht die Bitte um das tägliche Brot. Und er lehrte sie: Was ihr dem Geringsten meiner Geschwister getan habt, das habt ihr mir getan; denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben…(Matthäus 25)
Vor  seinem Leiden und Sterben – gewissermassen als Testament – hielt er mit den Seinen Mahl. Er nahm das Brot, dankte Gott, brach das Brot und reichte es ihnen…(Markus 14) Seither ist das Brotbrechen, das Teilen des Brotes das bedeutendste Merkmal der Anhängerinnen und Anhänger des Messias Jesus.
Gott hat den Menschen das Brot nicht zur Verehrung gegeben, sondern zur Nahrung – und zum Teilen mit denen, die Hunger haben. Täglich sterben 25'000 Menschen an Unterernährung.
An diesem und am kommenden Sonntag feiern in unseren Gegenden Kinder die erste heilige Kommunion. Sie lernen – zusammen mit den Erwachsenen – das Brot miteinander und mit den Ärmsten dieser Welt zu teilen. Schade, dass dieses messianische Mahl zu einem faden Ritus verkommen ist mit komplizierten Theorien über Wesensverwandlung, fragwürdigen Rubriken über Mund- und Handkommunion und Schlangestehen wie vor Billetschaltern.
An den Hunger in der Welt denkt dabei kaum noch jemand. Als ob sich der Gott des Exodus und sein Messias Jesus mit einer Hostie und nicht mit den Hungernden identifizieren würde.
Gott ist nicht in der Hostie; er ereignet sich im Teilen.
Hermann-Josef Venetz

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