lundi 8 décembre 2014

Der Name

 Wir haben oft Mühe, bei Gott zu sein; wir haben keine Zeit, sind zerstreut, immer wieder abgelenkt.
 Bei Gott ist das ganz anders: Es gehört zu seinem Wesen, ganz da und ganz bei uns zu sein. Das war und ist sein Name, mit dem er sich dem Mose am brennenden Dornbusch vorstellt:
Ich bin der Ich-bin-da, ich bin bei dir, ich gehe mit dir.
 Das war und ist nicht eine kleine Episode, eine flüchtige Begegnung, die vor urdenklichen Zeiten stattfand.
Gott fährt in seiner Rede an Mose wie folgt weiter:
So sollst du zu den Israeliten sprechen: Der Ich-bin-da, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Dies ist mein Name für alle künftige Zeit und so sollt ihr mich nennen von Geschlecht zu Geschlecht (Exodus 3,14-15).
 Zwei  Dinge sind für mich bemerkenswert und für meinen Glauben tragend:
Wenn der Ewige sich dem Mose vorstellt, gibt er sich den Namen von konkreten Menschen – er hat offensichtlich keine anderen zur Verfügung: Er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und man könnte fortfahren: der Gott der Sara und der Rebekka und der Hagar, der Gott des Mose und der Mirjam, und weiter: der Gott Samuels und Davids und Jesajas, der Gott Jesu und der Maria und des Petrus und des Johannes, der Gott des Martin Luther King, der Mutter Theresa und des Oscaro Romero... Ja, ohne all diese Menschen kann man sich Gott gar nicht vorstellen und mit Namen nennen.
Und es ist nicht ein Gott auf Distanz, sondern ein Gott, der mit und bei den Menschen ist und mit ihnen geht, auch mit dir und mit mir... Das ist sein Wesen und sein Name.

Hermann-Josef Venetz


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