dimanche 17 août 2014

Verflucht, wer das Recht der Fremden beugt!’

Diesen erschreckenden Ausspruch fand ich im Buch Deuteronomium (27,19; 24,17), in der Heiligen Schrift also, einer der Grundlagen nicht nur unseres Glaubens, sondern auch unserer Kultur.
Ich las dann noch etwas weiter und war einmal mehr erstaunt, wie oft in der Bibel von den Fremden und Flüchtlingen die Rede ist. Hier nur das eine oder andere Beispiel:
• ‚Du sollst einen fremden Untertan, der vor seinem Herrn bei dir Schutz sucht, nicht seinem Herrn ausliefern. Bei dir soll er wohnen dürfen, in deiner Mitte, in einem Ort, wo es ihm gefällt. Du sollst ihn nicht ausbeuten.’ (Deuteronomium 23,16-17)
• ‚Euer Gott liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung – so sollt auch ihr den Fremden Gutes tun, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen.’ (Deuteronomium 10,18-19)
• ‚Liefere die Flüchtlinge nicht aus, wenn sie in Not sind!’ (Obadja 1,14)
Am rührendsten finde ich das Gebet, das König Salomo anlässlich der Tempelweihe gesprochen hat:
Auch Fremde, die nicht zu deinem Volk gehören, werden kommen, um hier zu beten. Höre sie und tu alles, weswegen die Fremden zu dir rufen.’ (1 Könige 8,41-43)
Wie schwer tun wir uns mit Anschauungen, die doch seit mehr als zweitausend Jahren zu unserem Kulturgut gehören.

Hermann-Josef Venetz


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