samedi 30 août 2014

Kein Pardon?

Der Artikel, in dem ein christlicher Politiker für ein NEIN zur Ausschaffungsinitiative warb, trägt den Titel »Kein Pardon für kriminelle Ausländer«. Damit wollte er den Befürwortern der Initiative den Wind aus den Segeln nehmen: Als Gegner der Initiative könnte er ihr durchaus beipflichten, wenn es nur darum ginge, »kriminelle Ausländer« auszuschaffen; diese verdienten nämlich in der Tat »kein Pardon«.

Ungefähr zur gleichen Zeit entbrannte in manchen Gegenden eine ziemlich heftige Diskussion zu einem scheinbar ganz anderen Thema: Haben in einem liberalen Staat Kreuze oder Kruzifixe auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Gebäuden und Schulen überhaupt ihre Berechtigung? Sollten diese betont christlichen Zeichen nicht im Namen der Religionsfreiheit beseitigt werden? Für die Beibehaltung dieser Kreuze setzten sich hauptsächlich christliche Politiker engagiert ein, nicht zuletzt jene, für die es »Kein Pardon für kriminelle Ausländer« gibt. Ich finde dieses Engagement recht seltsam, wenn nicht gar paradox an. Müsste denn wer »Kreuz« sagt, nicht auch »Pardon« sagen?

Oder auch so: Wo es kein Pardon gibt – auch für kriminelle  Ausländer! – da hat das Kreuz seine Berechtigung und seinen Sinn tatsächlich  verloren.

Hermann-Josef Venetz



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