samedi 3 mai 2014

Ein Klagelied



In meinem Brevier, dem Gebetbuch für den täglichen Gebrauch, las ich neulich ein Klagelied mit dem Titel Wo warst du?


Es beginnt so:
Ich war traurig.
Doch du zeigtest dich gelassen.
Ich war traurig.
Doch du hattest keine Zeit.
Ich war traurig.
Doch du hast mich nicht getröstet.

So ging es weiter.
Ich merkte bald, dass es nicht mein Lied ist, 
mit dem ich mich bei Gott beklage. 
Ich empfand es eher als Klage Gottes mir gegenüber.
Wie sagte doch der Schriftsteller Heinrich Böll 
vor Jahren anlässlich des Karfreitags:

Jetzt ist es an der Zeit, Gott zu trösten.

Hermann-Josef Venetz

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