samedi 21 décembre 2013

Auf Zeichen achten


 maximino cerezo barredo 

Die Hirten halten Nachtwache auf offenem Felde. Der Bote des Ewigen tritt zu ihnen und der Lichtglanz Gottes umstrahlt sie (vgl. Lukas 2,1-20). Der Bote verkündet eine grosse Freude: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren, der Messias und Herr
 
Was sollen Hirten, in der damaligen Zeit nicht besonders vertrauenswürdige Gestalten, mit einer solchen Botschaft anfangen? Der Bote lässt sich ob ihres Staunens nicht irritieren. Er will, dass sie sich aufmachen und gibt ihnen ein Zeichen, woran sie den Messias und Retter, den Langersehnten, erkennen können: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
 
Das Licht, das sie eben noch umstrahlte, die himmlische Liturgie, in die sie hineingenommen wurden, werden sie verlassen müssen, um das zu entdecken, worum es geht: ein Kind, das in Windeln gewickelt in einem Futtertrog liegt, weil in der Herberge kein Platz war. Ein obdachloses Kind also. 
 
Dieses obdachlose Kind als Zeichen für das Kommen Gottes steht nicht für sich allein; es steht für alle Menschen, mit denen sich Jesus solidarisieren wird: es steht für den Mann mit der gelähmten Hand, für die gekrümmte Frau, für den blinden Bartimäus, für die Ehebrecherin, die nicht gesteinigt werden soll, für den Aussätzigen, der nicht abseits stehen darf. 
 
Das Licht von Weihnachten, die Botschaft der Engel, die Liturgie, wie wir sie feiern: all das brauchen wir um zu lernen, auf die Zeichen zu achten, auf die es ankommt. Zeichen, die uns jeden Tag begegnen, wenn wir sie nur wahrnehmen: obdachlose Familien, Flüchtlinge, Kranke, Arbeitslose... Menschen, die in der Gesellschaft nicht zählen…

Das Achten auf das obdachlose Kind könnte Chance eines Neuanfangs sein: Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen und für alle Zukunft.

Hermann-Josef Venetz


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