samedi 13 juillet 2013

Mystik des Alltags


 Wie kein anderes Gebet macht uns das Vaterunser auf unseren ganz konkreten Alltag aufmerksam. Es gibt schlicht gar nichts in unserem privaten und gesellschaftlichen Leben, das wir im Vaterunser nicht zur Sprache bringen könnten. Was immer wir seufzen, klagen, uns erhoffen und uns freuen erhält hier den je eigenen Stellenwert und die je eigene Würde. Dabei können wir feststellen, dass dieser unser konkreter Alltag eine ungeahnte Tiefendimension erhält: Unsere Seufzer sind nicht nur Seufzer, unsere Klagen nicht nur Klagen, unsere Freuden nicht nur Freuden. Und unsere Mitmenschen nah und fern sind nicht nur Mitmenschen; sie sind unsere Geschwister, Söhne und Töchter und Kinder des einen Gottes und von diesem Gott leidenschaftlich geliebt. 
 
Das Vaterunser lädt uns ein, 

in unserer Endlichkeit mit dem Unendlichen

eins zu werden.

Hermann-Josef Venetz

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