samedi 2 février 2013

 

Antiochia

In der Apostelgeschichte 13,1-3 lesen wir folgende Notiz:

 In der Gemeinde zu Antiochia gab es Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, Luzius von Kyrene, Manaën, ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, und Saulus.
Als sie einmal Gottesdienst feierten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Wählt mir Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie mir berufen habe.  Darauf fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen.

Das syrische Antiochia, von dem hier die Rede ist, war damals nach Rom und Alexandria die drittgrösste Stadt des Römischen Reiches. Bunt war die Stadt mit den vielen Zugewanderten aus allen Ländern und Kulturen. Wirtschaftlich blühend war sie, wobei die vielen Armen nicht zu übersehen waren.
Ähnlich bunt wie die Stadt war auch die christliche Gemeinde, die hier im Umfeld der jüdischen Synagoge entstand. Aus der obigen Notiz lässt sich das gut entnehmen: Barnabas war ein Levit aus Zypern, der Jude Simeon muss als Schwarzer irgendwo aus Nordafrika gebürtig gewesen sein, Lucius stammte aus Kyrene, Manaën war ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, Saulus stammte aus Tarsus und war in Jerusalem der Bewegung der Pharisäer beigetreten. Das heisst, wir haben es hier mit einer völker- und kulturübergreifenden Gemeinde zu tun.
Und als solche trat sie auch in Erscheinung. Das Evangelium von Jesus, dem Messias sollte nicht nur Jüdinnen und Juden verkündet werden, sondern unterschiedslos allen Menschen, und alle Menschen sollten auch unterschiedslos in der Gemeinde Platz finden. Zu diesem Werk beauftragte die Gemeinde Barnabas und Saulus. Kirche darf ihrer Überzeugung nach nicht eine heimelige Nische sein, in der man sich wohl fühlt und wo man nett ist zueinander. Kirche steht vor allem für die entschränkte Liebe Gottes. Sie gilt allen, den Nächsten wie den Fernsten. Entschränkend ist sie und grenzüberschreitend und allumfassend. Das gilt auch für die heutige Kirche. Auch für die Kirche hier in der Schweiz.   
Hermann-Josef Venetz

Aucun commentaire:

Enregistrer un commentaire