samedi 23 juin 2012


Was wollen wir noch mehr?

Jesus hat seine Vertrauten ein Gebet gelehrt, das wohl zum Wesentlichsten der christlichen Tradition gehört: das Vaterunser.

Es beginnt so: Abba, lieber Vater!...

Später im Gebet heisst es: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Was mich bei Jesus immer so fasziniert, ist sein direkter, vertrauter, unmittelbarer Umgang mit Gott. Und was mich noch fast mehr fasziniert: dass er die Seinen ermutigt, ebenso mit dem Vater im Himmel umzugehen: direkt, vertrauensvoll und unmittelbar. Wir können uns direkt an Gott wenden: Abba, lieber Vater, vergib uns unsere Schuld, und wir dürfen fest darauf setzen, dass er uns die Schuld vergibt. Gleichzeitig dürfen wir uns zutrauen, auch unseren Mitmenschen ihre Schuld zu vergeben, und wir dürfen darauf hoffen, dass diese auch unsere Schuld vergeben werden, wenn wir sie darum bitten. Eigentlich ist alles eine Frage geschwisterlichen Vertrauens.

Wenn wir unsere Sünden einem Priester beichten wollen, dann sollen wir das tun; wir dürfen davon ausgehen, dass uns unsere Schuld vergeben wird. Vom Auftrag, auch unseren Mitmenschen zu verzeihen, sind wir dabei allerdings nicht entbunden.

Seien wir dankbar! Wir dürfen uns darauf verlassen, dass der liebe Vater im Himmel uns verzeiht, wenn wir ihn vertrauensvoll darum bitten. Und wir dürfen von diesem Verzeihen auch einander gegenüber Gebrauch machen.

Was wollen wir noch mehr?
Hermann-Josef Venetz

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