samedi 17 mars 2012

Hundertfältige Frucht (Markus 4,8)

So ist es eben, wenn der Sämann mit schwerem Schritt über das Feld schreitet und mit weit ausholendem Schwung den Samen wirft: manches fällt auf den Weg, manches auf felsigen Grund, manches fällt in die Dornen. Was soll's? Sollte er jedes mal den schwungvollen Rhythmus unterbrechen und jedem einzelnen Saatkorn nacheilen? Mit Verlust muss man rechnen. Sicher ist: Das meiste fällt auf guten Boden. Und von dieser Überzeugung lässt sich der Sämann nicht abbringen: Der Boden ist gut. Und zu guter letzt wird hundertfache Frucht dastehen.

Ein wunderbares Bild für das Reich Gottes, oder besser gesagt: für den Trotz der Liebe (was ja im Grunde genommen das gleiche ist). Zu schnell lassen wir uns den Mut und den Schwung nehmen. Zu schnell resignieren wir. Zu schnell lassen wir uns beeindrucken und hinhalten von Misserfolgen, von Enttäuschungen. Zu schnell geben wir klein bei.

Schauen wir auf den Sämann: er sät und sät und sät. Gewiss bemerkt er auch all das, was daneben geht, auf den Weg fällt, auf felsigen Grund, in die Dornen. Doch lässt ihn das nicht aus der Fassung und aus dem Schwung bringen. Der Boden ist gut. Und die Ernte, die Zukunft, gehört Gott; und sie wird grandioser sein als wir erwarten und erhoffen.

Zum Engagement, zum Vertrauen, zur Liebe gehört eben ein Funken Trotz. Sturheit.

Hermann-Josef Venetz



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