samedi 11 février 2012

Das Grosse Los (Matthäus 13,44)

Ein Tagelöhner pflügt auf dem Acker seines Arbeitgebers. Plötzlich sinkt der Pflug ein. Ein merkwürdiges Geräusch. Der Tagelöhner sieht nach: eine Schatztruhe! Jemand hat sie vor urdenklicher Zeit in diesen Acker in Sicherheit gebracht, aber aus unerfindlichen Gründen ist sie dann in Vergessenheit geraten. Was tut der Tagelöhner? Er fragt weder nach Recht noch nach Moral; er schüttet den Schatz wieder zu, damit niemand anderer ihn findet. Trunken vor Freude geht er hin und verkauft alles, was er besitzt, damit er flüssiges Geld genug hat, um den Acker zu kaufen und so in den Besitz des Schatzes zu kommen.

Jesus sagt: So ist es mit dem Reich Gottes.

Die Lehre der Geschichte? Sicher nicht die moralisierende: Auch du musst alles dran geben, wenn du an den Schatz des Gottesreiches herankommen willst.

Auch nicht die typisch schweizerische: Wie viel von dem Schatz muss ich wohl versteuern?

Biblische Geschichten wollen uns nicht sagen, was wir zu tun haben. Was wir zu tun haben, wissen wir (meistens) selbst. Biblische Geschichten wollen uns zuerst sagen, wie es um uns steht. Das Gleichnis will uns sagen: "Freu dich! Du hast das Grosse Los gewonnen! Du kannst ein neues Leben beginnen! Pack zu!"

Hermann-Josef Venetz

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